Die erste Stufe einer Therapie für Menschen mit Typ-2-Diabetes  ist die sogenannte Basistherapie . Diese baut vor allem auf zwei Säulen auf:

Gesunde Ernährung

Ausreichend Bewegung

Allein durch eine Umstellung Ihres Lebensstils im Sinne einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung können Sie Ihre Blutzuckerwerte deutlich verbessern. Häufig reicht dies schon aus – das heißt, es braucht keine darüber hinausgehende medikamentöse Therapie. Wichtig sind in diesem Zusammenhang zwei weitere Punkte:

Übergewicht reduzieren

Falls Sie einige Kilo zu viel auf der Waage haben: Versuchen Sie abzunehmen, denn Übergewicht erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes . Dies gilt insbesondere bei einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 kg/m2. Umgekehrt kommt es bei vielen Patient*innen durch eine Gewichtsabnahme zu einer Verbesserung der Blutzuckerwerte.

Rauchen aufgeben

Auch wenn es zunächst vielleicht schwerfällt: Hören Sie mit dem Rauchen auf. Rauchen schadet den Blutgefäßen und steigert so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das bei Diabetes ohnehin erhöht ist. Ihre Gesundheit wird Ihnen den Verzicht auf das Nikotin danken!

So berechnen Sie Ihren Body-Mass-Index:

Nehmen Sie Ihre Körpergröße in Metern und multiplizieren Sie die Zahl mit sich selbst (Beispiel: 1,70 x 1,70 = 2,89). Notieren Sie sich das Ergebnis. Nehmen Sie Ihr Körpergewicht in Kilogramm und teilen Sie diesen Wert durch die Zahl, die Sie sich notiert haben (Beispiel: 90 : 2,89 = 31,14).

Das bedeutet Ihr Body-Mass-Index:

Body-Mass-Index 20–24,9 = Normalgewicht
Body-Mass-Index ab 25 = Übergewicht
Body-Mass-Index ab 30 = starkes Übergewicht (Adipositas)

Noch komfortabler geht’s mit unserem BMI-Rechner – einfach Ihr Körpergewicht und Ihre Körpergröße eingeben und auf „Body-Mass-Index berechnen“ klicken!

Ihr Body-Mass-Index:

error

Sie stehen nicht allein!

Alte Gewohnheiten aufgeben, einen neuen Lebensstil beginnen, sich anders ernähren, sich mehr bewegen – das ist nicht einfach. Glücklicherweise müssen Sie diese Herausforderungen nicht allein bewältigen. Wenn Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin bei Ihnen einen Diabetes diagnostiziert hat, erhalten Sie in der Praxis eine Patientenschulung. Hier lernen Sie, was Sie künftig in Ihrem Leben mit Diabetes beachten sollten.

Eine Reihe von Anregungen, wie Sie die Herausforderungen durch Diabetes im Hinblick auf Ihre Lebensqualität, Ihre persönlichen Beziehungen und ihre täglichen Aktivitäten meistern können, bietet Ihnen auch dieses Video:

Für vertiefende Informationen zum Thema Ernährung mit Diabetes können Sie eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Die Kosten dafür übernimmt häufig die Krankenkasse. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wohin Sie sich am besten wenden.

Einige Empfehlungen für hilfreiche Informations- und Beratungsangebote finden Sie auch im Abschnitt „Weitere Informationen“.

Zielwert erreichen

Diabetes hat eine tückische Eigenschaft: Er verläuft oft schleichend und ohne schwerwiegende Symptome. Ernsthafte Beschwerden treten häufig erst dann auf, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist und bereits Organe und Gewebe geschädigt hat – beispielsweise die Blutgefäße, die Nieren, die Augen oder die Nerven (insbesondere die Nerven an den Füßen). Das sollten Sie unbedingt verhindern! Hierfür kommt es entscheidend darauf an, Ihren Blutzucker  auf einem normnahen Niveau zu halten – der Arzt bzw. die Ärztin spricht vom „Zielwert “.

Wie hoch ist mein Blutzucker-Zielwert?

Beim Diabetes gibt es keinen Normwert, der für alle Menschen gleich ist. Wie hoch Ihr individueller Zielwert  ist, richtet sich vor allem nach Ihrem Alter. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird alle Umstände genau bewerten und einen für Sie passenden Zielwert  festlegen. An diesem sollten Sie sich dann konsequent orientieren. Möglicherweise wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin je nach Verlauf der Therapie neue Zielwerte festlegen.

Für die Überwachung Ihres Diabetes sind vor allem zwei Blutwerte ausschlaggebend:

HbA1c-Wert

Misst den „verzuckerten“ Teil des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin, abgekürzt Hb).

Sagt aus, wie viel Blutzucker  sich in den letzten zwei bis drei Monaten an die roten Blutkörperchen gebunden hat.

Der Wert wird als Prozentzahl angegeben.

Nüchternblutzucker

Misst den Gehalt von Traubenzucker  (Glukose ) im Blut, nachdem mindestens acht Stunden lang nichts gegessen und außer Wasser nichts getrunken wurde.

Der Wert wird entweder mit der Einheit mmol/l (Millimol pro Liter) oder mit der Einheit mg/dl (Milligramm pro 100 ml) angegeben.

Für die meisten Diabetespatient*innen liegen die individuellen Zielwerte für den HbA1c-Wert  und den Nüchternblutzucker  in den grün markierten Bereichen:

Individuelle Zielwertvereinbarung

Mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin in Kontakt bleiben

Es ist ein toller Erfolg, wenn es Ihnen gelingt, Ihren Diabetes durch nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Sport und Gewichtsabnahme in den Griff zu bekommen. Dennoch sollten Sie den Diabetes nicht aus dem Blick verlieren. Denn Ihr Stoffwechsel kann sich immer wieder einmal verändern – und Ihr Blutzuckerspiegel dementsprechend schwanken. Lassen Sie deshalb Ihre Blutzuckerwerte alle drei Monate bei Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin kontrollieren.

Blätter fallen von einem Abreißkalender
Referenzen:
  1. Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes – Teilpublikation der Langfassung, 2. Auflage. Version 1. 2021. www.leitlinien.de/diabetes. Zuletzt abgerufen am 02.05.2023.
  2. Landgraf R et al. Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft. https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2021/dus_2021_S02_Praxisempfehlungen_Therapie-Typ-2-Diabetes_Landgraf.pdf. Zuletzt abgerufen am 02.05.2023.

MAT-DE-2301516v1.0 5/2023