BEWEGUNG UND TYP-1-DIABETES

SchwimmerinEine langfristige Verbesserung der Stoffwechsellage ist bei Typ-1-Diabetespatienten durch Sport nicht zu erwarten, weil sie unter absolutem Insulinmangel leiden. Die gute Nachricht lautet aber: Menschen mit Typ-1-Diabetes können jede Sportart ausüben. Extremsportarten wie Fallschirmspringen, Drachenfliegen, Tauchen oder Extrem-Klettern verlangen allerdings eine große persönliche Erfahrung im Umgang mit den eigenen Blutzuckerwerten.

Insulinpflichtige Diabetiker können die im Blut befindliche Insulinmenge nicht reduzieren und produzieren gleichzeitig zu wenig Glukose. Weil bei Typ-1-Diabetes absoluter Insulinmangel besteht, muss der „juvenile Diabetiker“ seine Insulindosis an die veränderte körperliche Aktivität anpassen. Unter bestimmten Umständen kann eine Unterzuckerung oder Übersäuerung des Blutes entstehen. Insulinpflichtige Diabetiker müssen nicht nur während, sondern auch noch Stunden nach körperlicher Aktivität mit Unterzuckerung rechnen.

Vorbeugen kann man, indem man vor dem Training den Blutzucker misst, bei einem Wert unterhalb von 90 mg/dl (5 mmol/l) 1 Broteinheit Kohlenhydrate zu sich nimmt und spätestens 1 Stunde vor dem Training die letzte Insulindosis spritzt. Optimal sind Ausgangswerte von 120–180 mg/dl (6,7–10 mmol/l).1

Bei Blutzuckerwerten über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) und Ketonämie (Blutazeton über 1,1 mmol/l) und Ketonurie (Azeton im Urin) liegt ein starker Insulinmangel vor. Dieser muss durch Insulinsubstitution behoben werden, bevor Muskelarbeit begonnen oder fortgesetzt wird.1 Denn unter Insulinmangel kann die Muskelzelle keine Glukose aufnehmen.

Letzte Aktualisierung: 12.04.2022

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REFERENZEN

1 Esefeld K et al. Diabetologie 2017; 12(Suppl 2): S212–S217.